salzburg.orf.at
19.12.2000

Untersuchungen werden ausgeweitet
Nachdem erste medizinische Untersuchungen der Bergungsmannschaften von Kaprun Hinweise auf erhöhte Schadstoffbelastungen ergeben haben, werden jetzt weitere 75 Bundesheer-Angehörige untersucht. Ein Ergebnis soll in der ersten Jännerwoche vorliegen.
Untersuchungen jetzt Chefsache
Die erste Testreihe bei zehn Soldaten hat eine erhebliche Belastung der Bergungsmannschaften ergeben. Nun sollen weitere 75 Soldaten aus Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg medizinisch unter die Lupe genommen werden. Beim Bundesheer hat man die Angelegenheit zur Chefsache gemacht - und will nicht von einem Zusammenhang zwischen Einsatz und möglichen Langzeitfolgen sprechen. Außerdem hätten die Soldaten die notwendige Ausrüstung verwendet, sagt Major Erich Simbürger.

Warten auf Ergebnisse
Neben dem Bundesheer waren aber noch andere Organisationen im Unglücksstollen von Kaprun im Einsatz. So etwa 50 Kriminalbeamte und zehn Feuerwehrmänner. Gendarmeriemajor Karl Wochermayr ist beunruhigt, aber nicht besorgt. Er geht davon aus, dass der Einsatz ohne Langzeitfolgen bleibt.
Die Feuerwehr hatte zehn Mann aus Kaprun in den Stollen geschickt. Landesfeuerwehrkommandat Anton Brandauer will jetzt die Ergebnisse der Untersuchungen des Bundesheeres abwarten - und gegebenfalls Untersuchungen anordnen. Entwarnung kommt vom Roten Kreuz: Dessen Mitarbeiter seien nicht unmittelbar im Stollen eingesetzt worden und bräuchten daher keine Angst vor Schädigungen zu haben, sagt Rot-Kreuz Chef Gerhard Huber.

zurück