news.at
20. Dez. 2002
Kaprun: 1. Tunnel-Video bei Heeresbildstelle gefunden Aufnahmen wurden nicht an Gericht gesandt Richter Seiss: "Unglaublich" In der Causa Tunnelkatastrophe Kaprun tut sich die nächste grobe Ungereimtheit auf: Bei der Heeresbild- und Filmstelle in Wien wurde am Donnerstag eine Durchsuchung durchgeführt. Dort wurden die allerersten Film- und Fotoaufnahmen gelagert, die nach dem Feuerinferno im Stollen gemacht worden sind. Die wichtigste Video-Kassette wurde trotz Aufforderung nicht herausgegeben. Am Donnersatg wurde das Material gefunden. Es wird nun dem Gericht übermittelt.
"Unglaublich", waren die Worte des Kaprun-Richters Manfred Seiss gegenüber der APA. Schon während der letzten Verhandlungstage waren Hinweise aufgetaucht, dass beim Bundesheer diese allerersten Aufnahmen gelagert seien. Er habe deshalb die Filme angefordert. Daraufhin sei viele Wochen gar nichts passiert, kürzlich habe er dann zwei Kassetten erhalten. Allerdings wurde er kurz danach von einem Anrufer informiert, dass ausgerechnet die wichtigste Kassette fehle, die die Aufnahmen aus dem Tunnelinneren beinhalte. Drei Zeugen seien ihm genannt worden, die das auch vor Gericht bestätigen würden. Seiss schaltete daraufhin die Staatsanwaltschaft ein.
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salzburg.orf.at
Aufregung um "verlegtes" Video des Bundesheeres
Bei der Bild- und Filmstelle des Bundesheeres in Wien wurde am Donnerstag plötzlich ein Video gefunden, das nach dem Brand der Gletscherbahn im Tunnel gemacht worden war. Der Richter beim Kaprun-Prozess kritisiert nun das Bundesheer.
Heer leitet interne Untersuchung ein
Bei Gericht war die Existenz des Bandes schon länger bekannt. Es wurde auch angefordert, traf jedoch bisher nie bei Gericht ein - trotz Aufforderung der Justiz. Richter Manfred Seiss nennt diese Vorgangsweise des Bundesheeres - wörtlich - "unglaublich, egal ob diese Filme für das Verfahren wichtig sind oder nicht".
Das Bundesheer rechtfertigt sich offiziell, dieses Band sei verlegt gewesen. Nun werde man eine interne Untersuchung einleiten.
Laut Austria Presse Agentur gebe es den Vorwurf, der Film sei angeblich beim Leiter der Heeresbild- und -filmstelle, Christian Wiedersich, im Tresor gelagert. Laut APA sei am Donnerstag dort eine Durchsuchung durchgeführt worden - durch das Heeres-Nachrichtenamt. Wiedersich sagte zur APA, er würde "gerne etwas zur Sache sagen", dürfe wegen der Amtsverschwiegenheit aber nicht.
Laut Gendarmerie keine neuen Erkenntnisse ...
Das nun bei der Bild- und Filmstelle des Bundesheeres überraschend aufgetauchte Video sei entgegen ersten Vermutungen nicht das allererste Bildmaterial von der Unglücksstelle.
Darauf weist Salzburgs Gendarmerie hin. Dieses Video sei mit Genehmigung der Salzburger Ermittler aufgenommen worden und zeige nicht, was nicht schon bekannt wäre.
APA: Richter schaltet Staatsanwalt ein
Laut Austria Presse Agentur (APA) habe Seiss die Kassetten schon vor längerer Zeit angefordert. Daraufhin sei viele Wochen "gar nichts passiert", kürzlich habe er dann zwei Kassetten erhalten.
Allerdings sei er - laut APA - kurz danach von einem Anrufer informiert worden, dass ausgerechnet das wichtigste Band fehle, das Aufnahmen aus dem Inneren des Tunnels enthalte. Drei Zeugen, so die APA, seien Seiss genannt worden, die das auch vor Gericht bestätigen würden: Daraufhin "schaltete Seiss die Staatsanwaltschaft ein".
Reaktionen:
? staun ?
Was geht das Bundesheer der Tunnel an?
Das ist nicht das Problem,
Schon wieder etwas "verlegt"??
Bundesheer
Der Herr Scheibner
>helikopter, uiiiiii
Der Herr Fagen hat viel gīsagt -
Beweisunterdrückung
Beweisunterdrückung ?
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salzburger nachrichten
Erstes Tunnel-Video wieder aufgetaucht
20. Dezember 2002
Nach interner Durchsuchung bei der Heeresbild- und Filmstelle im Tresor gefunden
SALZBURG (SN/APA). In der Causa Tunnelkatastrophe Kaprun tut sich die nächste grobe Ungereimtheit auf: Bei der Heeresbild- und Filmstelle in Wien wurde am Donnerstag eine Durchsuchung durchgeführt, weil dort die allerersten Film- und Fotoaufnahmen gelagert wurden, die nach dem Feuerinferno im Stollen gemacht worden sind. Trotz Aufforderung des Salzburger Landesgerichtes wurde aber genau die wichtigste Video-Kassette nicht herausgegeben. Gestern wurde das Material gefunden. Es wird nun dem Gericht übermittelt.
"Unglaublich", waren die Worte des Kaprun-Richters Manfred Seiss gegenüber der APA. Schon während der letzten Verhandlungstage waren Hinweise aufgetaucht, dass beim Bundesheer diese allerersten Aufnahmen gelagert seien. Er habe deshalb die Filme angefordert. Daraufhin sei viele Wochen gar nichts passiert, kürzlich habe er dann zwei Kassetten erhalten. Allerdings wurde er kurz danach von einem Anrufer informiert, dass ausgerechnet die wichtigste Kassette fehle, die die Aufnahmen aus dem Tunnelinneren beinhalte. Seiss schaltete daraufhin die Staatsanwaltschaft ein.
Der Film sei angeblich beim Leiter der Heeresbild- und Filmstelle, Christian Wiedersich, im Tresor gelagert, lautete der Vorwurf. Am Donnerstag wurde jedenfalls eine Durchsuchung durchgeführt, dem Vernehmen nach durch das Heeresnachrichtenamt.
"Es wurde das Videoband gefunden", bestätigte heute Wolfgang Schober, der Sprecher des Verteidigungsministeriums, der APA. Das Band sei verlegt gewesen. "Es war nicht dort, wo es sein sollte." Das Ministerium wird deshalb eine Untersuchung einleiten, weshalb das passieren konnte. "Wir sind selbst daran interessiert", so Schober. Wiedersich meinte zur APA, er würde gerne etwas zur Sache sagen, dürfe aber auf Grund der Amtsverschwiegenheit nicht.
Eine gerichtliche Hausdurchsuchung war es aber nicht, so Eva Danninger-Soriat, die Staatsanwältin im Kaprun-Prozess. Sie habe keine Durchsuchung beantragt. Und auch Seiss hat keinen Auftrag dazu erteilt. Es dürfte sich also um eine interne Durchsuchung durch das Militär gehandelt haben.
Zwei Tage nach der Katastrophe am 11. November 2000, bei der 155 Menschen ums Leben gekommen sind, waren ein Kameramann, ein Redakteur und ein Fotograf der Heeresbild- und Filmstelle in den Unglücksstollen in Kaprun gestiegen. Sie machten dabei - noch vor der Gendarmerie - die ersten Filmaufnahmen und Fotos.
Insgesamt wurden drei Videokassetten erstellt, wobei sich auf der zweiten die Aufnahmen aus dem Tunnelinneren befinden, wie ein Zeuge, der das Material kennt, der APA schilderte. Genau diese Kassette wurde erst gestern gefunden.
"Egal ob die Filme wichtig sind für das Verfahren oder nicht, diese Vorgangsweise ist einfach unglaublich", so Richter Manfred Seiss. Er erhofft sich durch die Filme, dass einige Details dokumentiert wurden, beispielsweise der Nanometerstand.
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kurier
Salzburg - In der Causa Tunnelkatastrophe Kaprun tut sich die nächste grobe Ungereimtheit auf: Bei der Heeresbild- und Filmstelle in Wien wurde am Donnerstag eine Durchsuchung durchgeführt, weil dort die allerersten Film- und Fotoaufnahmen gelagert wurden, die nach dem Feuerinferno im Stollen gemacht worden sind. Trotz Aufforderung des Salzburger Landesgerichtes wurde aber genau die wichtigste Video-Kassette nicht herausgegeben. Gestern wurde das Material gefunden. Es wird nun dem Gericht übermittelt.
Richter empört
"Unglaublich", waren die Worte des Kaprun-Richters Manfred Seiss. Schon während der letzten Verhandlungstage waren Hinweise aufgetaucht, dass beim Bundesheer diese allerersten Aufnahmen gelagert seien. Er habe deshalb die Filme angefordert. Daraufhin sei viele Wochen gar nichts passiert, kürzlich habe er dann zwei Kassetten erhalten. Allerdings wurde er kurz danach von einem Anrufer informiert, dass ausgerechnet die wichtigste Kassette fehle, die die Aufnahmen aus dem Tunnelinneren beinhalte. Drei Zeugen seien ihm genannt worden, die das auch vor Gericht bestätigen würden. Seiss schaltete daraufhin die Staatsanwaltschaft ein.
Der Film sei angeblich beim Leiter der Heeresbild- und Filmstelle, Christian Wiedersich, im Tresor gelagert, lautete der Vorwurf.
Amtliche Untersuchung
"Es wurde das Videoband gefunden", bestätigte am Freitag auch Wolfgang Schober, der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Das Band sei verlegt gewesen. "Es war nicht dort, wo es sein sollte." Das Ministerium wird deshalb eine Untersuchung einleiten, weshalb das passieren konnte. "Wir sind selbst daran interessiert", so Schober. Wiedersich meinte, er würde gerne etwas zur Sache sagen, dürfe aber auf Grund der Amtsverschwiegenheit nicht.
Zwei Tage nach der Katastrophe am 11. November 2000, bei der 155 Menschen ums Leben gekommen sind, waren ein Kameramann, ein Redakteur und ein Fotograf der Heeresbild- und Filmstelle in den Unglücksstollen in Kaprun gestiegen. Sie machten dabei - noch vor der Gendarmerie - die ersten Filmaufnahmen und Fotos.