krone.online
28.02.2001
Das Wrack ist geborgen!
Das Seilbahnwrack, in dem am 11. November 155 Menschen ums Leben kamen, wurde am Mittwoch Nachmittag durch das Tunnelportal ins Freie gebracht. Die "Kitzsteingams" musste mit größter Vorsicht im Schnecken-
tempo ins Tal abgeseilt werden. Der Todeszug war auf acht Wälzwagen ins Tal transportiert worden. Zuerst mussten aber großteils die Schienen enteist werden, an denen zuvor Wasser aus einer geplatzten Leitung gefroren war. Franz Lang von der Kriminalabteilung der Salzburger Gendarmerie ist erleichtert, dass die Arbeit im Tunnel bald zu Ende sein wird: "Ich bin froh, dass relativ wenig passiert ist. Wir haben einige leichte Verletzungen gehabt. Aber das ist harmlos im Bezug auf die Aufgabe. Jetzt sieht's doch so aus, dass nach einigen Monaten ein Ende für uns herauskommt." Die Bahn wird nach der Bergung noch von den Sachverständigen untersucht. Am Donnerstag wird sie dann zerschnitten und nach Linz gebracht.
Die Bergung des Kapruner Todeszuges
Bedrückende Stimmung am Mittwoch rund um die Gletscherbahn von Kaprun, dem Ort der größten Katastrophe in der österreichischen Nachkriegsgeschichte: 155 Menschen fanden hier beim verheerenden Tunnelbrand am 11. November 2000 den Tod, jetzt wurde das ausgebrannte Skelett der "Kitzsteingams" aus dem Tunnel geholt. Trotz der ungeheuren seelischen Belastung waren auch mehrere Angehörige gekommen, um beim Abschluss der Bergungsarbeiten dabei zu sein.
orf.online
28.02.2001
Wrack wurde geborgen
Das Wrack der ausgebrannten "Kitzsteingams" wurde am späten Mittwoch-
nachmittag aus dem Unglücksstollen in Kaprun geborgen. Die Bahn wurde
für die Bergung in weiße Plastikfolie gehüllt, damit sie gegen Witterungseinflüsse geschützt ist.
Kurz nach 16.00 Uhr am Tunnelportal aufgetaucht
Kurz nach 16.00 Uhr ist das Wrack am Portal des Unglücksstollens aufgetaucht. Es wurde dann langsam über die Rampe ins Tal gelassen. Von der Talstation aus haben zahlreiche Einsatzkräfte von Gendarmerie und Bundesbahnen die Bergung verfolgt.
Franz Lang von der Kriminalabteilung der Salzburger Gendarmerie ist erleichtert, dass die Arbeit im Tunnel bald zu Ende sein wird: "Ich bin froh, dass relativ wenig passiert ist. Wir haben einige leichte Verletzungen gehabt. Aber das ist harmlos im Bezug auf die Aufgabe. Jetzt sieht's doch so aus, dass nach einigen Monaten ein Ende für uns herauskommt."
Die Bahn wird nach der Bergung noch von den Sachverständigen untersucht. Am Donnerstag wird sie dann zerschnitten und nach Linz gebracht.
Verzögerungen bei Bergung
Eigentlich hätte der Zug schon um 10.00 Uhr aus dem Tunnel abgeseilt werden sollen. Doch wegen der großen Kälte im Tunnel war das Wasser aus einer geplatzten Leitung gefroren, sagte Einsatzleiter Rudolf Huber: "Ungefähr 50 Meter hinter dem Tunnelportal sind der komplette Gleiskörper, die Schiene, die Seilrollen und auch die Seile, die dort liegen, komplett vereist."
Die Bergemannschaften mussten daher zuerst die Schienen enteisen, bevor sie das Wrack abseilen konnten.
news.online
28.02.2001
NEWS: Staatsanwaltschaft prüft schweren Verdacht
Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins NEWS prüft die Staatsanwalt-
schaft Salzburg in der Causa Kaprun einen schweren Verdacht. Es sei die
Frage zu klären, ob die Kapruner Bahn, so wie sie in Betrieb war, überhaupt genehmigt war.
Es bestand nämlich der Verdacht, dass einige wesentliche Teile des Zuges behördlich gar nicht abgenommen wurden. So ist nach wie vor unklar, wer das leicht entflammbare Chassis genehmigt oder wer den nachträglich gebauten Heizstrahler bewilligt hatte. Deshalb läßt Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat durch gleich drei Sachverständige aus Österreich und Deutschland prüfen, ob der Zug tatsächlich den rechtlichen Anforderungen entsprochen hat.
Darüberhinaus will das Gericht klären, ob die nächtlichen Sonderfahrten, auf denen Werkzeug und Material auf die Bergstation geschafft wurde, illegal waren oder dazu beigetragen haben, das Inferno zu verursachen.
Das Wrack der Unglücksgondel ist geborgen
Um 16.40 Uhr war der Abtransport der ausgebrannten "Kitzsteingams" vom Kitzsteinhorn zur Talstation beendet. Das Wrack wird noch am Mittwoch einer ersten oberflächlichen Untersuchung unterzogen. Er hoffe, dass das Ergebnis der Untersuchungen der Unglücksursache noch in dieser Jahreshälfte vorliegt, sagte der Leiter der Kriminalabteilung der Gendarmerie, Franz Lang.
Die in weißes Plastik gehüllte Zugsgarnitur steht nun in der Talstation, wo sie über Nacht bewacht wird. An die 15 Sachverständige werden morgen, Donnerstag, das Wrack in Originalschräglage begutachten. Zwischen 16.00 und 17.00 Uhr soll dann der ausgebrannte Zug in zwei Teile getrennt und auf einen Tieflader verladen werden. Dann wird das Wrack nach Linz gebracht.
kurier.online
28.02.2001
Wrack-Bergung mit Eispickel
Bei sonnigem Winterwetter strömten gut gelaunte Skifahrer am Mittwoch zur
Umlaufseilbahn auf das Kitzsteinhorn. Kaum einer wusste, dass unter Tag das
Unglückswrack aus dem Tunnel geholt werden sollte.
Unter härtesten Bedingungen: Eis und Kälte verzögerten die Bergearbeiten. Bevor die ÖBB-Experten gegen 12 Uhr mit dem Abseilen des Todeszuges beginnen konnten, mussten Alpingendarmen Steigeisen anschnallen und mit Eispickeln und Bohrmaschinen eine 40 bis 50 Meter lange Eisschicht auf den Schienen beim Tunneleingang beseitigen.
Der Föhnwind im Freien stellte dagegen für die Bergetrupps vorerst kein Problem dar. "Wir hoffen, dass wir am Mittwoch alles über die Bühne bekommen", sagt Rudolf Hofer von den ÖBB.
Bei der Talstation wurde von der Gendarmerie für Angehörige der Opfer ein eigener Bereich abgesperrt. Abgeschirmt von den Medien konnten sie die Bergung des Wracks beobachten.
NEUER GUTACHTER Mit einem Tempo von einem halben Meter pro Sekunde wurde der 16 Tonnen schwere Zug ins Tal gelassen. Auf der 1100 Meter langen Strecke mussten Zwischenstopps gemacht werden, um die Lage der acht Wälzwagen auf den Schienen zu kontrollieren. "Wir sind sehr angespannt, weil wir mit dem Abseilen einer Seilbahn keine Erfahrung haben", sagte Hofer.
Am Donnerstag wird die Firma Schwertrans das Wrack mit einem Kran auf Tieflader verladen. Vorher werden die Gelenke des Wracks getrennt. Von zwei Begleitfahrzeugen werden die Transporter nach Linz eskortiert, wo die Wagons untersucht werden.
kurier.online
28.02.2001 - Fortsetzung
Für die Bevölkerung von Kaprun stellt die Bergung des Wracks eine wichtige Phase bei der Verarbeitung des Unglücks dar. "Die Bergung der Toten, die Beerdigung der Opfer und die Wiedereröffnung des Skigebiets waren bereits wichtige Schritte. Dass der Zug aus dem Ort gebracht wird, ist ein weiterer Schritt zur Normalisierung," sagt Hans Wallner vom Tourismusverband Kaprun. Für die Urlauber in Kaprun dagegen ist das Unglück längst kein Thema mehr.
Übrigens wurde noch ein Experte für die Ursachenforschung engagiert. Er ist Fachmann für Elektrofragen. Das nährt die Spekulation, dass tatsächlich ein Defekt am hinteren Heizstrahler des Wagons zu dem katastrophalen Brand geführt habe.
Brigitte Kirchgatterer
salzburg.orf.at
28.2.2001
Unglückszug wird ins Tal gebracht
Das Wrack des Unglückszuges auf das Kitzsteinhorn wird heute zur
Talstation in Kaprun gebracht. Die 16 Tonnen schwere ausgebrannte
Zugsgarnitur wurde in den vergangenen Tagen angehoben und soll nun
auf einer Art Abschleppwagen abgeseilt werden.
Vereiste Schienen
Lediglich 200 Meter des Zugseils zur Bergstation mussten ausgetauscht werden - ansonsten läuft alles wie vorher, teilte der ÖBB-Pressesprecher Johannes Gfrerer mit.
Das Abseilen des Zuges verzögerte sich gestern um einige Stunden, weil die Schienen im Tunnel auf einer Länge von etwa 40 Metern vereist waren. Diese Strecke musste erst mit Pickeln von der Eisschicht befreit werden, ehe der Bergewagen mit der darauf montierten Zugsgarnitur talwärts rollen kann.
Wrack wird nach Linz gebracht
Nach den Bergemaßnahmen wird das Wrack nach Linz gebracht. Die ausgebrannte "Kitzsteingams" wird auf dem Linzer VOEST-Gelände in einer Halle gelagert, die der Firma Schwertrans GesmbH gehört.
Die Brandexperten wollen dann klären, warum am 11. November das verheerende Feuer ausgebrochen ist, bei dem 155 Menschen sterben mussten.