salzburg.orf.at
2. Juli 2002
Beschuldigter bekennt sich "nicht schuldig"
Im Prozess um die Brandkatastrophe von Kaprun bekennt sich bereits der zehnte Beschuldigte "nicht schuldig". Der 47-jährige Beamte des Verkehrsministeriums hat die Gletscherbahn vor deren Inbetriebnahme technisch überprüft.
Kein Auftrag, Heizlüfter zu prüfen
Er sei nur zuständig gewesen, die Funktion der Türen, Bremsen und anderer Teile zu prüfen, sagte der Beamte dem Gericht. Der Heizlüfter und die Verlegung der Hydraulikleitungen hätten nicht zu seinem Prüfauftrag gehört. Das könne er nicht beurteilen und sei dafür auch nicht zuständig.
Das Abschrauben von Verkleidungsplatten und Kontrolle der dahinter laufenden Leitungen gehöre nicht zur Betriebssicherheitsprüfung, sagt der Beamte, ebensowenig die Inspektion des Heizlüfters.
Die Gletscherbahn habe aus seiner Sicht ohne Bedenken in Betrieb genommen werden können.
Ruhige Aussage
Reaktionen:
Ein Beispiel wie man sich abputzt
1jet, vor 14h 36min
Beim Sehtest mußten weibliche Testpersonen den Oberkörper freimachen. Hier hat anscheinend der Herr Amtsarzt getestet ob er noch gut sieht! Der Amtsarzt hat sich dann hinausgeredet, daß dies im Gesetz vorgeschrieben wäre. Man fragt sich was hat dieser Amtsarzt studiert
IN DIESEM ÜBERZÜCHTETEN
nestroytscherl, vor 7h 31min
Beamtenstaat TICKT EINIGES NICHT MEHR RICHTIG!!!!
FORTSETZUNG AN BAER 123
nestroytscherl, vor 22h 51min
(unterm schreiben rausgeflogen)...also wenn nicht von allen Angeklagten der Eindruck erweckt werden würde...es war eh alles bestens in Ordnung. Der Überhammer war ja heute der Herr Techniker aus dem Verkehrsministerium. Präpotenz und Arroganz im Quadrat.WESHALB weigern sich die Angeklagten den HINTERBLIEBENEN deren FRAGEN zu beantworten. Weil`s deren ANWÄLTE so wollen??? Das kann nur ein schlechter Witz sein... . Kein Vertrauen in den Richter,die Staatsanwaltschaft? Denn wenn sie so unschuldige Waserln sind wie sie sich geben...vor was haben sie Angst?NEIN...es geht mir nicht um`s Einsperren...NEIN ES GEHT MIR NICHT UM¿S KRIMINALISIEREN....mir geht es rein darum,und ich habe aberhunderte Berichte aus aller Welt über dieses Unglück und den Prozeß gelesen...daß man "SO" nicht weiterkommt...mir reichen die seltsamen Urteile im Lassing-Prozeß,mir reichen all die seltsamen Nichtverantwortungen und Ausreden,das Schuld delegieren an den Nächsten,den Anderen, nur selber..ja auf KEINEN FALL...SO KANN MAN SICH N I C H T abputzen!!! Das geht nicht. Und auch zum Heizstrahler habe ich heute schon Stellung genommen...würde so ein Gerät ungesichert in einem Wiener Hotelzimmer stehen...er würde entfernt werden müßen. Und da sagen die einen:"Der Heizstrahler war schon eingebaut", die anderen:"Es war kein Heizstrahler eingebaut",und der Herr Techniker: Der geht mich nix an,das steht nicht auf meiner Checkliste"...bin neugierig was die restlichen sechs Unschuldsengerl von sich geben werden. Wenn es in dieser Tonart weitergeht,wird sich möglicherweise herausstellen,daß es dieses UNGLÜCK GAR NICHT GEGEBEN HAT!!!
NEIN @baer123
cocacolabär, vor 23h 19min
Tut mir leid, aber ich kann Dir nicht recht geben. Unsere geltende Rechtsordnung verlangt, daß jeder Täter seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Du vermischt auch Äpfel und Birnen. Bleiben wir bitte beim Thema: Kaprun-Tragödie. Warum muß bei uns immer was geschehen damit etwas geschieht? Warum muß bei uns so oft hirnlos gearbeitet werden? Die Kaprun-Tragödie wäre vermeidbar gewesen, wenn man in Sicherheitseinrichtungen investiert hätte. Aber Sicherheitseinrichtungen kosten eben viel Geld und das war man offensichtlich nicht bereit zu investieren. Man wollte so viel Menschen wie möglich innerhalb kürzester Zeit auf das Kitzsteinhorn hinauf baggern um NULL SICHERHEIT. Die Gletscherbahn AG erzielte jährlich 280 Mill. ATS. Da war auch Profitgier im Spiel! Die 155 unschuldigen Toten kann man nicht so einfach vom Tisch fegen. Da gibt es zB. Halb- und Vollweisen. Familienernährer sind bei dem furchtbaren Unglück umgekommen. Lebenspartnerschaften wurden auseinander gerissen. Wie würdest Du Dich fühlen wenn Du ein Kind im Inferno verloren hättest? Kannst Du das auch nur im geringsten nachvollziehen? Die Täter gehören auch deshalb bestraft, damit sich solch ein Unglück niemals mehr wiederholt. Natürlich werden die Auflagen, Bestimmungen und Gesetze neu überdacht und müssen dementsprechend geändert werden. Natürlich hat man aus dem Unglück gelernt, aber nur so lange bis das nächste oder ein anderes Unglück passiert. Ist das wirklich notwendig? Kann man das nicht schon im vorhinein vermeiden? Doch man kann - wenn Leute mit Hirn daran arbeiten, die etwas von ihrem Handwerk verstehen!!! Das Zauberwörtchen heißt PRÄVENTION!!!
Lieber COCACOLABÄR
baer123, vor 3h 53min
Unter uns Bären ;-) ganz ehrlich: du hast natürlich vollkommen recht; es ist immer im Leben so, dass etwas passieren muss, damit etwas passiert. Wäre nicht das Tragen von Lasten schwierig gewesen, man hätte nie das Rad erfunden. Ich weiss schon, dass der Vergleich ein wenig "hatscht", aber im Prinzip ist es so. Und wenn du schreibst, wie ich mich als Opfer fühlen würde, unterstreicht das genau meine These, von der Notwendigkeit guter Versicherungen. Weil nur durch Versicherungsleistungen den Opfern geholfen werden kann, ganz sicher nicht mit dem StGB. Und trotzdem nachher ist man immer g'scheiter.
an alle mitposter
baer123, vor einem Tag, 43min
1.natürlich muss man auch seilbahnen überprüfen, aber nachher ist man immer gescheiter und ich wette, nach diesem debakel bekommen wir das härteste seilbahnsicherheitsgestz weltweit. 2.nach dem brand im hotel augarten, hat man auch aufeinmal alles überkonrolliert 3.und wer jemals in österreich aus welchen gründen auch immer auf einer theaterbühne gestanden ist,weiss die segnungen der theaterpolizeilichen vorschriften zu würdigen, unter diesen umständen würde man nirgends auf der welt theater spielen wollen. Aber da hat auch zuerst das ringtheater abbrennen müssen. Ich will sagen dass ordentliche versicherungen mehr hilfe fürdie hinterbliebenen tun können als der fatale hang, alles zu kriminalisieren. Es ist passiert was passiert ist, das ist schlimm genug, aber gewollt hat das keiner und wenn man jetzt einen mechaniker oder meinetwegen sogar einen beamteten juristen hinter gitter bringen sollte, nutzt das niemandem. Übrigens, den theaterdirektor jauner, jener vom ringtheater, hat man auch 1 jahr eingesperrt aber es ist deshalb keiner lebendig geworden. Aber man hat konsequenzen aus der katastrophe gezogen: 1.theatergestz 2.gründung der wiener rettungsgesellchaft, und allein das hat was gebracht. allfällige kommentare bitte ich an baer123@gmx.at senden zu wollen
Lieber baer 123
nestroytscherl, vor 23h 5min
Danke für Deinen Beitrag den ich mit großem Interesse gelesen habe. Über die Brandschutzbestimmungen in der Wiener Hotelerie habe ich heute berichtet,man kann wie Du schreibst auch "überkontrolliert" dazu sagen,aber eines ist klar,nach menschlichen Ermessen wird in einem Wiener Hotel,Du hast richtigerweise das "Augarten" erwähnt,verbrennen.Zum Prozeß selbst- Du nennst hier einen "fatalen Hang zur Kriminalisierung". Nun-dem ist so nicht,auch wenn der Eindruck auf`s erste stimmen mag.Ich für meinen Teil kann nur sagen -ich würde mich bei allerweitestem nicht so ärgern,würde hier nicht von ALLEN ANGEKLAGTEN DER EINDRUCK ERWECKT
an alle mitposter..
baer123, vor einem Tag, 55min
ES KOMMT NOCH DICKER!
cocacolabär, vor einem Tag, 5h 54min
Im Standard steht: Seilbahntechniker fühlte sich in Ehre gekränkt ! Da sterben 155 unschuldige Menschen und dieser Beamte fühlte sich in seiner Ehre gekränkt!!!??? Das schlägt dem Faß den Boden aus. Ich fordere, daß alle drei Beamten die in den Kaprun-Prozeß involviert sind, unverzüglich ein Disziplinarverfahren anhängig gemacht wird. Außerdem müßten sie das komplette Beamten-Dienstrechtsgesetz in einer Dienstprüfung rezitieren, damit sie wissen WARUM sie Beamte sind und wie sie sich zu VERHALTEN haben.
Na ja, wenn es um die Beamtenehre geht, sind Menschenleben eben bedeutungslos!!!
1jet, vor einem Tag, 5h 51min
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Salzburger Nachrichten
Seilbahntechniker fühlte sich in Ehre gekränkt
Keine Bedenken gegen das sicherheitstechnische Konzept der Standseilbahn.
SALZBURG (SN, APA). "Ich habe mich in meiner Ehre zutiefst gekränkt gefühlt", erklärte am Dienstag beim Prozess um die Seilbahnkatastrophe von Kaprun der seilbahntechnische Sachverständige des Verkehrsministeriums zu Vorwürfen von Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat, er habe die Überprüfung der Seilbahn "nur auf dem Papier gemacht".
Er habe oft mehr überprüft, als er eigentlich hätte müssen und sei auch an Ort und Stelle gewesen, unterstrich der 47-Jährige bei seiner Befragung. Es habe keine Bedenken gegen das sicherheitstechnische Konzept der Gletscherbahn Kaprun gegeben, meinte der Beschuldigte.
Beim Bau der Standseilbahn Kaprun 1973 seien alle Sachverständigen beigezogen worden, und das "hat sich auch beim Umbau in keinem Fall geändert", ist der 47-Jährige überzeugt. Seine erste Standardfrage sei immer gewesen: "Hat es Änderungen zum Bauentwurf gegeben?" Ein einziges Mal sei dies der Fall gewesen und zwar die Hydraulik betreffend, doch dies "wurde sofort umgesetzt". Generell seien alle Auflagen erfüllt worden. Man habe immer nach dem letzten Stand der Technik gearbeitet, und Kaprun sei Vorbild für andere Seilbahnen gewesen, sagte der Sachverständige des Verkehrsministeriums.
Bei seinen Überprüfungen "konnte den Bewilligungen ohne Bedenken zugestimmt werden", stellte der Beamte auf Befragung von Richter Manfred Seiss, der Staatsanwältin und Verteidiger Michael Pallauf fest. Auch wenn er an Ort und Stelle gewesen sei, habe er augenscheinliche Fehler reklamiert.
Außerdem habe er sich bei seinen Überprüfungen auf die Fachfirmen sowie Ziviltechniker gestützt und teilweise auf sie verlassen. Ob ein Feuerlöscher richtig funktioniert habe oder die Vorderfronten des Zuges aus Kunststoff gewesen seien, sei nicht in seinen Bereich gefallen. "Ich bin und war für den seilbahntechnischen Prüfumfang verantwortlich", sagte der Sachverständige des Verkehrsministeriums. "Es ist absolut unüblich, dass ich nachsehe, ob die Schrauben angezogen sind oder der Feuerlöscher richtig funktioniert. Ich bin ja kein Brandsachverständiger", dafür gebe es andere Experten.
Ob er bei seinem Besuch in Kaprun mit der Bahn mitgefahren sei und den Heizstrahler gesehen habe, wollte die Staatsanwältin wissen. "Die Frage habe ich mir oft gestellt. Ich glaube ja, aber ich kann keine Antwort geben. Bewusst ist mir der Heizstrahler nicht in Erinnerung", sagte der Beamte.