salzburg.orf.at
1. März 2001
Unglücksbahn von Kaprun nach Linz transportiert
Mit dem Abtransport des Wracks der "Kitzsteingams" - bei deren Brand waren am 11. November des vergangenen Jahres 155 Menschen ums Leben gekommen - nach Linz wurde gestern nach 19.00 Uhr begonnen.
Wrack wurde mehrfach gesichert
Die 16 Tonnen schwere, ausgebrannte Zugsgarnitur, die in zwei Teile getrennt worden war, befand sich am Abend auf dem Weg zu einer Halle auf dem VÖST-Gelände - begleitet von Gendarmeriefahrzeugen.
Am Vormittag wurde das Wrack unter Aufsicht der Sachverständigen in der Mitte getrennt. Gegen 14.30 Uhr wurde der erste der beiden Teile mit dem Kran angehoben und auf den Schwertransporter gehievt.
Dort wurde er schwebend fixiert, damit durch Rüttelbewegungen während des Transportes keine Veränderungen am Wrack hervorgerufen werden können. Gegen 16.30 Uhr wurde auch der zweite Teil mit dem Kran hochgehoben und verladen.
Zweite Garnitur folgt nächste Woche
Die beiden Teile werden heute unter der Aufsicht der Sachverständigen auf dem Linzer VOEST-Gelände in einer Halle gelagert, die der Firma Schwertrans GesmbH gehört. Morgen wird das restliche Brandschuttmaterial geborgen und gesichtet werden.
Mitte der nächsten Woche erfolgt die Bergung der zweiten Garnitur, des "Gletscherdrachens". Dieser Zug war auf dem Weg ins Tal, wobei durch den Brand der "Kitzsteingams" der Zugführer ums Leben kam.
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6. März 2001
Gletscherbahnen weiten Soforthilfe für Waisen aus
Die Gletscherbahnen Kaprun weiten ihre Soforthilfe für Kinder aus, die durch das Unglück Eltern verloren haben. Rund 50 Waisen und Halbwaisen erhalten in diesen Tagen je 50.000 Schilling.
Unfall-Untersuchung dauert länger als erwartet
Die Gletscherbahnen begründen die zusätzliche Unterstützung mit der längeren Dauer der Untersuchungen zur Unfallursache.
Bis zur Klärung der Haftungsfrage seien diese Zahlungen als Überbrückung gedacht, heißt es bei den Gletscherbahnen.
Salzburger Nachrichten am 06. 3. 2001 -
Bereich: Heute - Salzburg Aktuell
Gletscherbahnen Kaprun und Generali kündigen weitere Zahlungen an
Jeweils zusätzlich 50.000 S Soforthilfe für rund 50 Halbwaisen und Waisen. Bergung des "Gletscherdrachen" am Mittwoch oder Donnerstag.
SALZBURG (SN, APA). Die Gletscherbahnen Kaprun AG hat in Abstimmung mit der Generali-Versicherung die Soforthilfe für die Hinterbliebenen der Opfer der Brandkatastrophe vom 11. November ausgeweitet. Demnach bekommen rund 50 Waisen und Halbwaisen einen weiteren Betrag von jeweils 50.000 S ausbezahlt.
"Nachdem die Suche nach der Unfallursache länger als ursprünglich angenommen dauern wird und damit auch die Klärung der Haftungsfrage, haben wir uns zu dieser unbürokratischen und raschen Hilfe entschlossen", erklärten die beiden Vorstandsmitglieder der Gletscherbahnen AG, Peter Präauer und Manfred Müller. Im Rahmen der Ersthilfe wurden somit bisher insgesamt 25 Mill. S an jene Hinterbliebenen ausbezahlt, die ihre Ansprüche geltend gemacht haben. In diesem Betrag sind bereits 100.000 S als Akontozahlung für Halbwaisen und Waisen enthalten, die unterhaltanspruchsberechtigt sind.
Unterdessen läuft die Bergeaktion in Kaprun weiter wie geplant: Am Mittwoch oder Donnerstag soll auch die zweite Zugsgarnitur - der zwar stark verrußte, jedoch ansonsten intakte "Gletscherdrachen" - ins Tal gebracht werden. Weil die ausgebrannte "Kitzsteingams" bereits geborgen ist, hat das ÖBB-Bergeteam einen eigenen "Hilfswagen" konstruiert, der das für die Talfahrt notwendige Gegengewicht abgibt. Sobald der "Drache" bei der Talstation ist, erfolgt der Abtransport nach Linz.