salzburg.orf.at
15. März 2001
Über Behandlung enttäuscht
Zwei amerikanische Angehörige von Kaprun-Opfern sind über die Behandlung durch die österreichischen Behörden enttäuscht. Sie fühlen sich schlecht informiert.
"Nicht einmal Beileidsbrief hat man uns geschickt"
"Ich kann es kaum fassen. Nicht einmal einen Beileidsbrief hat man uns geschickt", ärgert sich John Habblett, "Vom Kapruner Bürgermeister haben wir einen bekommen, aber erst, nachdem ich dort war und darauf bestanden habe." Die Familie von Habbletts Tochter ist bei dem Brandunglück ums Leben gekommen.
Habblett kann die Vorgangsweise der österreichischen Behörden nicht verstehen. Niemand habe sich bei ihnen gemeldet, sagt der der pensionierte Offizier: "Das wenigste wäre doch, dass man die Angehörigen über den Stand der Ermittlungen in Kenntnis setzt." Er hat sich die ersten Informationen über das Unglück über die Internet-seiten österreichischer Tageszeitungen zusammengesucht und war seit der Katastrophe zweimal in Österreich. Er hat sich jetzt der Sammelklage von US-Anwalt Ed Fagan angeschlossen.
Land wehrt sich gegen Vorwürfe
Alle im In- und Ausland lebende Angehörige der Opfer hätten eine Kondolenzschreiben von Landeshauptmann Franz Schausberger bekommen. Das betont Peter Mittermayer von der Präsidialabteilung des Amtes der Landesregierung. Die Briefe seien über die jeweilige Botschaft in Österreich zugestellt worden.