salzburg.orf.at
19. 3. 2001

Kaprun-Sendung aus Salzburg
Überlebende der Katastrophe im Seilbahntunnel von Kaprun kritisierten in der Fernsehsendung "Betrifft" aus dem ORF-Landesstudio Salzburg die fehlenden Sicherheitseinrichtungen in der Gletscherbahn.
Fragen von Überlebenden
Warum sind nicht beide Führerstände der Seilbahngarnitur der Gletscherbahnen besetzt gewesen, warum ließen sich nicht alle Waggontüren automatisch von innen öffnen? Fragen wie diese wurden von fünf Überlebenden des Infernos an Major Franz Lang, den Leiter der Ermittlungen, gestellt.
Elaine Mayerhofer, eine Betroffene, stellt sich immer wieder Fragen zu den fehlenden Sicherheitsvorkehrungen im Tunnel: "Warum gab es keine Beleuchtung? Warum nicht ein beleuchtetes Schild 'Im Notfall nach unten laufen?' Das hätte so vielen Menschen das Leben gerettet!".
Um in Zukunft Vorfälle wie das Unglück von Kaprun zu vermeiden, sollten Sicherheitsvorkehrungen noch stärker überprüft werden, schlug einer der Überlebenden vor.

"Gletscherbahnen hatten Möglichstes getan"
Die gesetzlichen Bestimmungen und Auflagen wurden bereits verschärft, betonte Landeshauptmann Franz Schausberger, doch Behördenauflagen allein seien nicht der Weisheit letzter Schluss: "Was die Behörde vorschreibt, ist das Minimum, nicht nur die Wirtschaftlichkeit kann immer eine Rolle spielen. Es ist niemandem verboten, mehr für die Sicherheit zu tun, als von der Behörde vorgeschrieben".
Harald Schiffl, den Sprecher der Kapruner Gletscherbahnen, entgegntet daraufhin: "Ich bin überzeugt, das die Gletscherbahnen das Mögliche und das Richtige getan hatten vor dem Unfall. Wir sind alle im Nachhinein klüger".
Mehr als 90 Prozent der Untersuchungen durch die Sachverständigen seien bereits abgeschlossen, berichtete der Kriminalist Franz Lang. Er rechnet mit einem Ergebnis noch vor dem Sommer.

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