salzburg.orf.at

13.11.2000

 

Erste Angaben zu den Opfern
Die Identität aller Opfer der Seilbahnkatastrophe steht noch nicht fest. Bei der Katastrophe am Samstagmorgen sind neben Österreichern auch Deutsche, Japaner, US-Amerikaner, Slowenen, eine Tschechin und ein Kroate ums Leben gekommen.


155 Tote identifiziert
Bis Montagmittag wurden 159 Opfer mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit identifiziert. Darunter befinden sich vermutlich 52 aus Österreich, 42 Deutsche, zehn Japaner, acht US-Amerikaner, zwei Slowenen, eine Tschechin und ein Kroate. Die Identität der restlichen Opfer ist noch nicht bekannt. Unter den Österreichern sind 17 Salzburger. Das gab der Salzburger Landesrettungskommandant Gerhard Huber bekannt.

Die vollständige und sichere Identifizierung der teilweise verbrannten Opfer verläuft nach Angaben der Gendarmerie äußerst langsam. Um wirklich aussagekräftige Daten zu sammeln, müssen die Fachleute eine Unmenge von Informationen zusammenbringen, sagt Major Franz Lang von der Kriminalabteilung der Gendarmerie in Salzburg.

Informationen zu den Überlebenden
Die Namen der Wintersportler, die den Samstag unbeschadet überstanden haben, sind mittlerweile auch im Internet abrufbar. Sie wurden noch Samstagnachmittag von den Einsatzkräften festgehalten.

 

Professionelle Betreuung für Helfer
45 Psychologen des Roten Kreuzes sind derzeit in Kaprun im Einsatz. Sie betreuen jetzt vor allem die Helfer, die die Leichen aus dem Tunnel bergen müssen: "Den Helfern beizustehen ist vordringlich", sagt Bernhard Hittenberger, Leiter des sozialmedizinischen Dienstes, "Es ist wichtig, dass jemand da ist und mit den betroffenen Personen spricht. Es gibt eine spezielle Zusatzausbildung im Bereich der Notfallpsychologie. Und die Personen, die eingeteilt sind, den helfern zu helfen, haben diese Ausbildung."

 

"Wie ein brennendes Backrohr"
Augenzeugen des Unglücks berichten, dass auch in der Endstation der Bahn in rund 2.500 Metern Seehöhe Panik ausbrach - der Rauch der brennenden Garnitur wurde nämlich rasend schnell durch den Luftzug nach oben gezogen. Fahrgäste und Angestellte der Gletscherbahn flohen aus der mit Rauch gefüllten Bergstation, berichtet Hans Fuchs aus Saalfelden. Aus dem Tunnel der Seilbahn habe wie aus einem brennenden Backrohr gequalmt.

13.11.2000, ab 05.00 Uhr

80 Mann der Einsatzkräfte arbeiten im Schichtbetrieb im Stollen.

13.11.2000, ab 08.00 Uhr

Die geborgenen Leichen werden in die Gerichtsmedizin nach Salzburg geflogen, wo sie anhand von DNA-Analysen identifiziert werden sollen.

 

13.11.2000, 18.00 Uhr

Pressekonferenz: Bis zu diesem Zeitpunkt sind 66 Opfer geborgen. Die Bergungsarbeiten werden in der Nacht fortgesetzt. Die Opferzahl ist insgesamt auf 159 gestiegen, davon kommen 92 aus Österreich.

 

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