salzburg.orf.at
26. November 2000

 

Fagan will 45 Milliarden einklagen
45 Milliarden Schilling - so viel will der amerikanische Anwalt Ed Fagan für die Hinterbliebenen der Opfer vom Kitzsteinhorn einklagen, und zwar von den Verantwortlichen der Kapruner Gletscherbahn und von der Republik Österreich.

Experte hält Summe für realistisch
Die Klage soll in den Vereinigten Staaten eingebracht werden.
Der Salzburger Privatrechtsexperte Georg Graf hält derart astronomische Schadenersatzsummen durchaus für realistisch, "weil zusätzlich sogenannte 'punitive damages' zu bezahlen sind, das heißt, dass im Zivilprozess gewisse Strafaspekte mitberücksichtigt werden, sodass der Schadenersatzanspruch sich nicht nur am entstandenen Schaden ausrichtet, sondern auch eine bestimmte abschreckende Wirkung damit verbunden sein soll".

"Im Gegensatz zu österreichischem Recht"
Privatstrafen dieser Art sind in Österreich verboten. Trotzdem könnte Fagan in den USA ein Urteil erwirken, glaubt Graf.
"Die Vollstreckung des Urteils müsste aber in Österreich stattfinden, und da stellt sich die Frage, ob ein österreichisches Gericht ein solches Urteil, das im Gegensatz zu österreichischem Recht stünde, vollstreckt", erklärt Graf.
Zwischen Österreich und den USA gibt es kein Abkommen über die Vollstreckung von privatrechtlichen Urteilen. Ein amerikanisches Urteil wäre in Österreich also wirkungslos, lediglich die in Österreich üblichen Schadenersatzsummen könnten auch mit einem amerikanischen Urteil geltend gemacht werden.

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