Salzburger Nachrichten
9. November 2001
Schuldfrage
Die Ursache für die Katastrophe von Kaprun steht fest, Konsequenzen lassen auf sich warten. Die Staatsanwältin sieht drei weitere Verdächtige.
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Salzburg, orf.at
9. November 2001
Trauerarbeit in Kaprun
Am Sonntag jährt sich zum ersten Mal die Brandkatastrophe von Kaprun. Am elften November 2000 starben 155 Menschen im Stollen der Gletscherbahn auf das Kitzsteinhorn.
Gedenken am Jahrestag
Der Brand der Standseilbahn löste den größten Rettungseinsatz der Nachkriegsgeschichte aus, 600 Helfer waren im Einsatz. Nur elf Erwachsene und ein Kind kamen mit dem Leben davon. Unter ihnen sind der 40-jährige Gerhard Hanetseder aus Gallspach in Oberösterreich und seine 12 jährige Tochter Christiane.
"Ich war unter den Wenigen, die durch glückliche Umstände überlebt haben. Dadurch, dass ich meine Geschichte öfter erzählen konnte, konnte ich das Erlebnis auch besser verarbeiten. Aber natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen ich daran denke, im Lift, unter vielen Menschen, kommt das Erlebnis immer wieder hoch", so Hanetseder.
Für Sonntag sind in Kaprun etliche Veranstaltungen zum Gedenken an die Verstorbenen geplant.
Gedenktag am Sonntag
Mit einer Gedenkwanderung vom Ort bis zur Talstation der Gletscherbahn, einer Gedenkstunde an der Gedenkstätte sowie einer Sonntagsmesse und einem ökumenischen Abendgottesdienst soll den Verunglückten in einem würdigen Rahmen gedacht werden.
Außerdem wird am 11. November kein Skibetrieb auf dem Kitzsteinhorn stattfinden. In der Stadt Salzburg wird am Sonntag um 18.30 Uhr in der in der Stiftskirche St. Peter das Requiem von Wolf gang Amadeus Mozart aufgeführt. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich.
Der Kulturverein Kaprun veranstaltet auf der Burg Kaprun im Rahmen der Reihe "LEISE TÖNE" am Freitag, den 9.11.2001 um 19.00 Uhr eine Lesung von Elfriede Ott unter dem Titel "einfach zum Nachdenken". Der Eintritt ist frei.