Kurier
14. 9. 2002

Polit-Zank um Vertagung des Falles Kaprun

SPÖ kontra FPÖ

 

Die Vertagung des Kaprun-Prozesses wegen fehlender Schreibkräfte erhitzt weiter die Gemüter. FP-Justizminister Dieter Böhmdorfer beschwichtigt, die Opposition spricht von einer Blamage vor der Welt.

 

"Die geringfügigen Verzögerungen werden von der Personalvertretung offensichtlich dazu verwendet, die Personalsituation in der Justiz ungerechtfertigt zu dramatisieren", ärgert sich Böhmdorfer.

 

Bei Prozessbeginn sei modernste Technik bereit gestellt worden. Geschriebene Protokolle könnten elektronisch vom Schreibdienst des Gerichtes zum Prozessort im Kolpinghaus übermittelt werden. Dort gäbe es CD-Brenner, die beteiligten Rechtsanwälte erhielten jedes Protokoll auf CD-ROM.

 

PEINLICHKEIT "Wegen der Erkrankung und des Urlaubs einer der vier Schriftführerinnen konnte das Protokoll über eineinhalb Verhandlungstage bisher nicht ausgefertigt werden", sagte der Minister. Gemessen an der Gesamtzahl der Verhandlungstage sei dies nur ein Bruchteil des außergewöhnlich umfangreichen Verhandlungsprotokolles.

 

Für SP-Justizsprecher Hannes Jarolim ist der Grund der Vertagung dagegen "eine internationale Peinlichkeit und entwürdigende Demütigung der Angehörigen der Opfer".

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