salzburg.orf.at
9. Sept. 2002

Erster Prozesstag nach Sommerpause


Bergungs-Video wird nicht gezeigt
Im Prozess um die Brandkatastrophe von Kaprun wird das Gendarmerie-interne Video über die Leichenbergungen nicht gezeigt. Das hat Richter Manfred Seiss entschieden. Die Angehörigen der Opfer sind empört.

Angehörige sind verärgert
Die rund zehn Angehörigen der Opfer verließen nach der Entscheidung, den Film nicht zu zeigen, den Gerichtssaal demonstrativ. Sie hätten sich eigentlich ein Bild von jenem Ort machen wollen, an dem ihre Lieben gestorben seien, agrumentierten die Angehörigen. So hätten sie noch einmal Abschied nehmen können.

Doch Richter Manfred Seiss sieht das anders: der Gendarmerie-interne Film über die Leichenbergung im Kapruner Tunnel enthalte viele psychisch äußerst belastende Szenen und sei zur Wahrheitsfindung nicht notwendig, begründte der Richter.


Aus dem Zeitplan geraten
Am ersten Verhandlungstag nach der Sommerpause ist der Kaprun-Prozess nun auch noch arg aus dem Zeitplan geraten.

Eigentlich sollte um 14.30 Uhr bereits der fünfte von sechs Zeugen vernommen werden, doch um diese Uhrzeit war erst der zweite an der Reihe.

Reaktionen:

die Leichenbergung im Kapruner Tunnel enthalte viele psychisch äußerst belastende Szenen
q3arena, vor 2h 5min
ist das nun ein Richter oder ein Psychotherapeut?

Richter und nicht Anwalt
whylee, vor 11min
Der Richter hat zu richten, und auch zu bewerten ob Material zur Beweisfindung beiträgt oder nicht. Da das Gericht kein Kino ist, braucht der Film auch nicht gezeigt werden. Jeder, der sich den Film unbedingt anschauen will, soll sich doch eine Kopie besorgen und sich dieses Teil wo anders reinziehen. Aber ein Gericht bleibt ein Gericht und ist kein Kino, komme, was da wolle.

Die Angehörigen
frank21, vor 3h 10min
sollten lieber vorsichtig sein, dass es ihnen nicht wie http://franzredl.tripod.com ergeht, wenn sie sich gegen ö. richter und anwälte beschweren. nicht war, herr peer von der interunfall versicherung!

......die Angehörigen sind empört!?!?
boro, vor 5h 4min
Diese "Angehörige" sollen sich schämen!Geldgierig und pervers! Bekommen den Kragen nicht voll,dann möchten sie,daß sie das Video einer Leichenbergung der eigenen Angehörigen noch einmal betrachten! Pfui Teufel!

Sie sollten sich schämen!
ptiote, vor 4h 54min
Keine Ahnung von nichts! Die bekommen doch eh kein Geld! Wahrscheinlich würden es die Beschuldigten nicht aushalten, zu sehen, was sie verbrochen haben!

Erstaunlich und erschreckend
ptiote, vor 6h 2min
daß es einigen offensichtlich Freude macht, Menschen, die einen so schweren Schicksalsschlag erlebt haben, zu beleidigen! Es ist offensichtlich schwer, Verständnis und Mitgefühl aufzubringen, wenn man nicht selbst betroffen ist! Wen beeinträchtigt es, wenn diese Menschen den Film sehen wollen? Oder könnten die Beschuldigten vielleicht zu sehr belastet werden?

warum beleidigen?
lostinparadise, vor 5h 35min
hier geht es um eine gerichtsverhandlung, gezeigt wird, was der sache (= wahrheitsfindung) zuträglich ist. wenn die angehörigen noch einmal abschied nehmen wollen, dánn kann es wohl kaum aufgabe eines gerichtes sein, ihnen das zu ermöglichen.

Also was?
ptiote, vor 5h 20min
Major Lang wollte doch den Film zeigen, weil es seiner Meinung nach für die Wahrheitsfindung wesentlich war - nicht die Angehörigen!

Unverständnis!
peterdergrosse, vor 6h 9min
Ich kann mir echt nicht erklären, wie man sich so einen Film freiwillig anschauen möchte. Ich vermute hier eher, dass die erwähnten Angehörigen von ihren Anwälten derart bedrängt wurden, dass sie nun der Meinung sind, den Film unbedingt sehen zu müssen. Ob solche Aufnahmen für die Psyche der Hinterbliebenen unbedingt fördernd sind wage ich zu bezweifeln. Eher das gegenteil würde der Fall sein.

So ein Blödsinn!
ptiote, vor 5h 13min
Haben Sie was gegen Anwälte oder sind Sie für Katastrophen?

 

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